Gregory Porter – Take Me To The Alley

CHF 48.40

Auf Qobuz anhören.

In der allgemeinen Wahrnehmung, abseits der eingeweihten Zirkel, kommen Jazz-Künstler vergleichsweise selten zu Bekanntheit. Nur einer äußerst überschaubaren Zahl gelingt der Schritt hin zu anderen, massenkompatibleren Genres, ohne ihre musikalischen Wurzeln komplett zu kappen. Nur wenige riskieren, sich von Puristen auf dem Altar ihrer reinen Lehre dafür opfern zu lassen, dass sie sich Einflüssen und den Hörerschaften anderer Strömungen öffnen. Gregory Porter scheint derlei Befürchtungen nicht zu kennen. Obwohl fraglos im Jazz zu Hause, hebt er hemmungslos große Anteile Soul, Blues und Gospel unter seine Musik. Damit macht er seine Songs einer breiten Hörerschaft zugänglich. Da er darüber ihren Charakter nicht verwässert, bleiben weite Teile seiner Jazz-Klientel trotzdem bei der Stange. So hielt er es auf "Be Good", so hielt er es auf "Liquid Spirit". "Take Me To The Alley" setzt den Weg nahtlos fort. Warum auch nicht? Er hat sich ja, mit Preisen bis hoch zum Grammy gepflastert, als recht zielführend herausgestellt, wenn auch arm an unerwarteten Wendungen. Dabei bleibt es: Experimente musikalischer wie inhaltlicher Art stellt Porter auch diesmal keine an. Das könnte nur allzu leicht langweilig wirken, zumal die Nummern auf "Take Me To The Alley" auch noch größtenteils dem gleichen Strickmuster gehorchen. Die Instrumentierung hält sich zurück, Klavierakkorde treffen auf sachte angetippte Drums. Ein bisschen Bass, ein paar Orgelklänge, und an irgendeiner Stelle erhebt sich ziemlich sicher ein Solo, Trompete oder Saxophon, über die Szenerie. Dass "Take Me To The Alley" trotz fehlender Überraschungsmomente nicht zu einer öden, kargen Veranstaltung verkommt, liegt in allererster Linie an Gregory Porters Gesang. Aus seiner dunklen, ausdrucksstarken Stimme quillt so viel Gefühl, Sehnsucht und Hingabe, man kommt kaum umhin, sich schlicht hineinfallen zu lassen. Keine Sorge: Die Landung erfolgt weich, freundlich und fürsorglich eingehüllt in einen warmen Mantel. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt es umgehend: "Holding On" zelebrierte Gregory Porter schon zusammen mit Disclosure. Hier tritt er allerdings den Beweis an, dass dieser Track seine Wirkung nicht nur seinem Elektrobeat verdankt. Er erwischt einen auch ohne synthetisches Beiwerk, wenn auch auf einer ganz anderen, subtileren, eher emotionalen Ebene. Wenn Gregory Porter nicht zwischendurch summt oder scattet, drehen sich seine Texte um die Liebe und - insbesondere, wenn sie sich zu verabschieden droht - ihre Konsequenzen. "Listen to these chants", mahnt "Don't Be A Fool" in einem Takt, zu dem sich ein langsamer Walzer aufs Parkett legen ließe, zu Aufrichtigkeit in zwischenmenschlichen Dingen. "Day Dream" spürt der blühenden kindlichen Phantasie nach, die beim Erwachsenwerden meist größtenteils auf der Strecke bleibt. Der Titeltrack erinnert an biblische Geschichten, in denen Jesus nicht etwa die Gesellschaft der Frommen sucht, sondern die der Gestrauchelten, Ausgestoßenen, Angeknacksten. "Fan The Flames" fordert - Faust hoch! - Engagement und Aufbegehren, wenn auch in relativ gemäßigter Stimmung. "French African Queen" und vor allem "Don't Lose Your Stream" fahren Funk-Level und Tempo hoch. Das komplette Album klingt derart locker, als haben es die Verantwortlichen mal eben im Vorübergehen aus dem Handgelenk geschüttelt. Wie viel handwerkliches Können es braucht, um solche Leichtigkeit vorzugaukeln, ahnt jeder, der schon einmal ein Instrument in der Hand hielt. Wer sein Metier beherrscht, der muss aber nichts überfrachten. Es genügen Kleinigkeiten, Andeutungen und Details, um einer großen Stimme den Raum aufzuspannen, den sie braucht, um sich zu leise strahlender Pracht zu entfalten. Nein, "Take Me To The Alley" besitzt nichts Aufregendes, nichts Innovatives, birgt rebellischen Geist, wenn überhaupt, bestenfalls in homöopathischen Dosen. Siehe: All das braucht ausnahmsweise niemand. Nicht hier. 
© Laut

Zum Warenkorb hinzufügen

Auf Qobuz anhören.

In der allgemeinen Wahrnehmung, abseits der eingeweihten Zirkel, kommen Jazz-Künstler vergleichsweise selten zu Bekanntheit. Nur einer äußerst überschaubaren Zahl gelingt der Schritt hin zu anderen, massenkompatibleren Genres, ohne ihre musikalischen Wurzeln komplett zu kappen. Nur wenige riskieren, sich von Puristen auf dem Altar ihrer reinen Lehre dafür opfern zu lassen, dass sie sich Einflüssen und den Hörerschaften anderer Strömungen öffnen. Gregory Porter scheint derlei Befürchtungen nicht zu kennen. Obwohl fraglos im Jazz zu Hause, hebt er hemmungslos große Anteile Soul, Blues und Gospel unter seine Musik. Damit macht er seine Songs einer breiten Hörerschaft zugänglich. Da er darüber ihren Charakter nicht verwässert, bleiben weite Teile seiner Jazz-Klientel trotzdem bei der Stange. So hielt er es auf "Be Good", so hielt er es auf "Liquid Spirit". "Take Me To The Alley" setzt den Weg nahtlos fort. Warum auch nicht? Er hat sich ja, mit Preisen bis hoch zum Grammy gepflastert, als recht zielführend herausgestellt, wenn auch arm an unerwarteten Wendungen. Dabei bleibt es: Experimente musikalischer wie inhaltlicher Art stellt Porter auch diesmal keine an. Das könnte nur allzu leicht langweilig wirken, zumal die Nummern auf "Take Me To The Alley" auch noch größtenteils dem gleichen Strickmuster gehorchen. Die Instrumentierung hält sich zurück, Klavierakkorde treffen auf sachte angetippte Drums. Ein bisschen Bass, ein paar Orgelklänge, und an irgendeiner Stelle erhebt sich ziemlich sicher ein Solo, Trompete oder Saxophon, über die Szenerie. Dass "Take Me To The Alley" trotz fehlender Überraschungsmomente nicht zu einer öden, kargen Veranstaltung verkommt, liegt in allererster Linie an Gregory Porters Gesang. Aus seiner dunklen, ausdrucksstarken Stimme quillt so viel Gefühl, Sehnsucht und Hingabe, man kommt kaum umhin, sich schlicht hineinfallen zu lassen. Keine Sorge: Die Landung erfolgt weich, freundlich und fürsorglich eingehüllt in einen warmen Mantel. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt es umgehend: "Holding On" zelebrierte Gregory Porter schon zusammen mit Disclosure. Hier tritt er allerdings den Beweis an, dass dieser Track seine Wirkung nicht nur seinem Elektrobeat verdankt. Er erwischt einen auch ohne synthetisches Beiwerk, wenn auch auf einer ganz anderen, subtileren, eher emotionalen Ebene. Wenn Gregory Porter nicht zwischendurch summt oder scattet, drehen sich seine Texte um die Liebe und - insbesondere, wenn sie sich zu verabschieden droht - ihre Konsequenzen. "Listen to these chants", mahnt "Don't Be A Fool" in einem Takt, zu dem sich ein langsamer Walzer aufs Parkett legen ließe, zu Aufrichtigkeit in zwischenmenschlichen Dingen. "Day Dream" spürt der blühenden kindlichen Phantasie nach, die beim Erwachsenwerden meist größtenteils auf der Strecke bleibt. Der Titeltrack erinnert an biblische Geschichten, in denen Jesus nicht etwa die Gesellschaft der Frommen sucht, sondern die der Gestrauchelten, Ausgestoßenen, Angeknacksten. "Fan The Flames" fordert - Faust hoch! - Engagement und Aufbegehren, wenn auch in relativ gemäßigter Stimmung. "French African Queen" und vor allem "Don't Lose Your Stream" fahren Funk-Level und Tempo hoch. Das komplette Album klingt derart locker, als haben es die Verantwortlichen mal eben im Vorübergehen aus dem Handgelenk geschüttelt. Wie viel handwerkliches Können es braucht, um solche Leichtigkeit vorzugaukeln, ahnt jeder, der schon einmal ein Instrument in der Hand hielt. Wer sein Metier beherrscht, der muss aber nichts überfrachten. Es genügen Kleinigkeiten, Andeutungen und Details, um einer großen Stimme den Raum aufzuspannen, den sie braucht, um sich zu leise strahlender Pracht zu entfalten. Nein, "Take Me To The Alley" besitzt nichts Aufregendes, nichts Innovatives, birgt rebellischen Geist, wenn überhaupt, bestenfalls in homöopathischen Dosen. Siehe: All das braucht ausnahmsweise niemand. Nicht hier. 
© Laut

Auf Qobuz anhören.

In der allgemeinen Wahrnehmung, abseits der eingeweihten Zirkel, kommen Jazz-Künstler vergleichsweise selten zu Bekanntheit. Nur einer äußerst überschaubaren Zahl gelingt der Schritt hin zu anderen, massenkompatibleren Genres, ohne ihre musikalischen Wurzeln komplett zu kappen. Nur wenige riskieren, sich von Puristen auf dem Altar ihrer reinen Lehre dafür opfern zu lassen, dass sie sich Einflüssen und den Hörerschaften anderer Strömungen öffnen. Gregory Porter scheint derlei Befürchtungen nicht zu kennen. Obwohl fraglos im Jazz zu Hause, hebt er hemmungslos große Anteile Soul, Blues und Gospel unter seine Musik. Damit macht er seine Songs einer breiten Hörerschaft zugänglich. Da er darüber ihren Charakter nicht verwässert, bleiben weite Teile seiner Jazz-Klientel trotzdem bei der Stange. So hielt er es auf "Be Good", so hielt er es auf "Liquid Spirit". "Take Me To The Alley" setzt den Weg nahtlos fort. Warum auch nicht? Er hat sich ja, mit Preisen bis hoch zum Grammy gepflastert, als recht zielführend herausgestellt, wenn auch arm an unerwarteten Wendungen. Dabei bleibt es: Experimente musikalischer wie inhaltlicher Art stellt Porter auch diesmal keine an. Das könnte nur allzu leicht langweilig wirken, zumal die Nummern auf "Take Me To The Alley" auch noch größtenteils dem gleichen Strickmuster gehorchen. Die Instrumentierung hält sich zurück, Klavierakkorde treffen auf sachte angetippte Drums. Ein bisschen Bass, ein paar Orgelklänge, und an irgendeiner Stelle erhebt sich ziemlich sicher ein Solo, Trompete oder Saxophon, über die Szenerie. Dass "Take Me To The Alley" trotz fehlender Überraschungsmomente nicht zu einer öden, kargen Veranstaltung verkommt, liegt in allererster Linie an Gregory Porters Gesang. Aus seiner dunklen, ausdrucksstarken Stimme quillt so viel Gefühl, Sehnsucht und Hingabe, man kommt kaum umhin, sich schlicht hineinfallen zu lassen. Keine Sorge: Die Landung erfolgt weich, freundlich und fürsorglich eingehüllt in einen warmen Mantel. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt es umgehend: "Holding On" zelebrierte Gregory Porter schon zusammen mit Disclosure. Hier tritt er allerdings den Beweis an, dass dieser Track seine Wirkung nicht nur seinem Elektrobeat verdankt. Er erwischt einen auch ohne synthetisches Beiwerk, wenn auch auf einer ganz anderen, subtileren, eher emotionalen Ebene. Wenn Gregory Porter nicht zwischendurch summt oder scattet, drehen sich seine Texte um die Liebe und - insbesondere, wenn sie sich zu verabschieden droht - ihre Konsequenzen. "Listen to these chants", mahnt "Don't Be A Fool" in einem Takt, zu dem sich ein langsamer Walzer aufs Parkett legen ließe, zu Aufrichtigkeit in zwischenmenschlichen Dingen. "Day Dream" spürt der blühenden kindlichen Phantasie nach, die beim Erwachsenwerden meist größtenteils auf der Strecke bleibt. Der Titeltrack erinnert an biblische Geschichten, in denen Jesus nicht etwa die Gesellschaft der Frommen sucht, sondern die der Gestrauchelten, Ausgestoßenen, Angeknacksten. "Fan The Flames" fordert - Faust hoch! - Engagement und Aufbegehren, wenn auch in relativ gemäßigter Stimmung. "French African Queen" und vor allem "Don't Lose Your Stream" fahren Funk-Level und Tempo hoch. Das komplette Album klingt derart locker, als haben es die Verantwortlichen mal eben im Vorübergehen aus dem Handgelenk geschüttelt. Wie viel handwerkliches Können es braucht, um solche Leichtigkeit vorzugaukeln, ahnt jeder, der schon einmal ein Instrument in der Hand hielt. Wer sein Metier beherrscht, der muss aber nichts überfrachten. Es genügen Kleinigkeiten, Andeutungen und Details, um einer großen Stimme den Raum aufzuspannen, den sie braucht, um sich zu leise strahlender Pracht zu entfalten. Nein, "Take Me To The Alley" besitzt nichts Aufregendes, nichts Innovatives, birgt rebellischen Geist, wenn überhaupt, bestenfalls in homöopathischen Dosen. Siehe: All das braucht ausnahmsweise niemand. Nicht hier. 
© Laut

Klaus-Werner Pusch Quintet and Klaus-Werner Pusch – Kirk Lightsey Ensemble – My Destination
CHF 37.35
Erik Truffaz – Clap!
CHF 35.90
Tord Gustavsen – What Was Said
CHF 53.40
Keith Jarrett – The Köln Concert (Live at the Opera, Köln, 1975)
CHF 53.40
Erik Truffaz – Rollin'
CHF 37.80