Das Lauschmittel Vinyl-Jahr 2022 in der Übersicht

Die zwölf Alben im Lauschmittel Vinyl-Abo für 2022 in der Übersicht. Jeden Monat ein Highlight für die eigene Schallplattensammlung. Jeden Monat eine Überraschung. Jeden Monat ein Album, das du dir vermutlich nicht gekauft hättest. Und zwölf gute Gründe, die für ein Lauschmittel Vinyl-Abo sprechen.

Januar: Neil Young Crazy Horse – Barn

Neil Young and Crazy Horse haben es im hohen Alter nochmal in Angriff genommen – ein Album, das nach vielen Jahren (50 um genau zu sein) an das Erbe von «Harvest» anzuknüpfen versucht. Und ja, das Experiment ist gelungen. «Barn» klingt wie aus der Zeit gefallen, mit der Zeitmaschine von 1972 direkt ins 2022 gebeamt. Trotz neuster Aufnahmetechnik klingt es wohltuend verwischt und dadurch etwas unpräzise. Dich genau das braucht dieses Album. Harvest und gleich anschliessend Barn gehört, gehören beide Alben in die gleiche Dekade – auch wenn die Protagonisten 50 Jahre älter geworden sind dazwischen. Einfach nur Grossartig!

Februar: Lee Fields – Big Crown Vaults Vol. 1

Eine schöne Sammlung von Titeln, die bei Big Crown Records bei der Albumproduktion für den oft als «neuen James Brown» betitelten Lee Fields den Weg in die Veröffentlichung nicht gefunden haben. Mit «Big Crown Vaults» werden diese Perlen nun in gesammelter Form verfügbar gemacht. Schön gemacht (halbtransparentes Lavender Vinyl auf 180g) und schön zu hören.

Übrigens: Lee Fields ist 2022 zu Daptone Records umgezogen. Ein weiser Entscheid. Siehe dann das Lauschmittel Vinyl-Abo im ersten Quartal 2023… stay tuned!

März: Rival Sons – Feral Roots

Mit einer sehr langen Verzögerung konnte das Vinyl-Abo im März 22 endlich mit Feral Roots von Rival Sons aufwarten! Ganze sechs Monate musste ich auf die Lieferung warten, nun endlich in schönem Finish da. Klar, Rival Sons gehört eher in die Kategorie der härteren Musikrichtigung. Aber Heavy Metal ist es nicht, Hard Rock eigentlich auch nicht (auch wenn sich die älteren Semester beim Hören dieser Scheibe in die frühen 70er versetzt fühlen) – Rival Sons zelebrieren eher so etwas wie zeitloser Blues Rock mit Anleihen aus dem Erbe von Led Zeppelin & Co. Laut und spassig!

April: Beth Hart & Joe Bonamassa – Don't Explain

Die gewaltige Stimme von Beth Hart kombiniert mit dem Gitarrenspiel vom Saitenzauberer Joe Bonamassa in verschiednen Soul-Covers ist ein Hörgenuss der Extraklasse. Die beiden interpretieren Songs von Billie Holiday, Aretha Franklin, Bill Withers, Ray Charles und vielen mehr. «Don't Explain» ist ein mitreissender Mix aus Soul, Jazz, Rock und Blues, dominiert von Beth Harts einzigartiger Stimme.

Mai: Porcupine Tree – Lightbulb Sun 

Steven Wilson ist vielen als Solokünstler ein Begriff. Nur Kenner:innen sind mit seinem Kunstprodukt «Porcupine Tree» vertraut. Eines der wichtigen Alben der Band ist «Lightbulb Sun», welches im Mai als Doppel-Vinyl im Lauschmittel-Abo erschienen ist. Prog-Rock aus der Feder von Wilson braucht immer etwas Eingewöhnungszeit, resp. mehrmaliges Hören des Albums bringt einem dem Stoff Stück für Stück näher. Bei diesem Album ist es nicht anders – ich hoffe, dass sich alle Abonnent:innen in der Zwischenzeit mit dem Album anfreunden konnten.

Juni: Curtis Harding – If Words Were Flowers

Ein alter Bekannter im Lauschmittel-Abo – einer meiner Lieblingsinterpreten der jungen Soul-Szene. So auch auf diesem Album: Harding vermag Schmerz, Freude, Sehnsucht, Zärtlichkeit, Traurigkeit und Stärke zu vermitteln.
«If Words Were Flowers» ist Hardings erstes Album seit 2018, und eine schöne Anknüpfung an sein von der Kritik hochgelobten Albums «Face Your Fears».

Juli: Ikebe Shakedown – Kings Left Behind

Etwas für die Sommerparty! Dieses Album grooved so richtig, Der 70er-Mood mit einer Mischung aus Soul, Psychedelic und cineastischem Western-Style kommt richtig majestätisch daher. Kein Wunder, wenn die gesamte Band so richtig loslegt – und das tun sie auf diesem Album vom ersten bis zum letzten Song. Eine Freude!

August: Gov’t Mule – Stoned Side Of The Mule Vol. 1 & 2

…und die Party geht gleich weiter – mit der vermutlich besten Live-Band überhaupt. Gov’t Mule haben sich Stones Get Her Ya-Yas Out vorgeknöpft und spielen, als wäre Keith höchstpersönlich hinter ihnen her ;-) Von mir aus besser, als alles was die Stones je zustande gebracht haben – aber ich bin auch nicht Stones-Fan. Dafür jetzt Gov’t Mule-Fan…

September: Shemekia Copeland – Uncivil War

Es geht mit grossen Schritten in Richtung Herbst. Zeit, es etwas langsamer und ruhiger anzugehen. Was eignet sich besser, als Blues von Shemekia Copeland? Eben. Wunderbares Album, auf dem Shemekia alte und neue Themen aus der Perspektive der Frau teilweise sehr prägnant auf den Punkt bringt.

Oktober: Lady Blackbird – Black Acid Soul

Eigentlich mein persönliches Highlight des Lauschmittel-Jahres 2022. Dieses Debut ist einfach unglaublich. Diese Stimme! Diese Songs! Unbezahlbar…

November: Robert Cray Band – That's What I Heard

Neu ist dieses Album bei weitem nicht – aber dafür immer noch ein sicherer Wert in jeder Plattensammlung. Ein spannenden Mix aus Blues und Soul, Gospel und Boogaloo. Auch mit über 66 Jahren hat es Robert Cray noch drauf – dieses Album ist der Beweis dafür.

Dezember: Leech – If We Get There One Day, Would You Please Open The Gates?

Das Lauschmittel-Jahr 2022 schliesse ich mit dem Album, das diesen superlangen Titel «If We Get There…» trägt, ab. Von der Schweizer Band Leech, welche sich selber als «Swiss Post Rock Monster – The most underrated band ever» bezeichnet. Coole Scheibe, schön gemacht und eine kleine Exklusivität zum Jahresabschluss. So quasi das Gegengewicht zu Jingle Bells ;-)

Alle hier vorgestellten Alben kannst du im Lauschmittel-Shop bestellen. Sofern noch lieferbar…

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Zwei Alben für die Ewigkeit