Klangoptimierung
Eine klassische Stereoanlage besteht aus den mehr oder weniger immer gleichen Komponenten. Doch bei welcher Komponente sind die Klangunterschiede am grössten? Oder anders gefragt: wo lohnt sich eine Investition am meisten, um eine deutliche Klangverbesserung zu erreichen?
Zuerst einmal: wie sieht deine Anlage aus, welche Komponenten kommen zum Einsatz? Wie sind die Lautsprecher aufgestellt, wo setzt du dich zum Musikhören hin? Wie ist die Beschaffenheit des Hörraums? Womit bist du nicht zufrieden, wo möchtest du einen bessern Klang erreichen? Diese und weitere Fragen stellen sich immer gleich zu Beginn, bevor irgend etwas am bestehenden Setup verändert wird. Denn manchmal genügt schon, beispielsweise die Lautsprecher besser aufzustellen oder den akustischen Charakter des Hörraums zu verbessern. Nicht immer liegt ein unbefriedigendes Klangerlebnis an der Elektronik.
Sind diese Möglichkeiten ausgeschöpft, können die einzelnen Geräte unter die Lupe genommen werden. Ich tue dies in der Regel von der Quelle bis zur Ausgabe, sprich vom Plattenspieler und CD-Player und Streamer zum Vorverstärker oder Verstärker via Kabel zum Lautsprecher.
Bei welcher Quelle ist der Sound ungenügend? Sind es alle Quellen gleichermassen, oder ist es nur eine einzelne? Nehmen wir mal an, der Plattenspieler klingt wesentlich schlechter als der CD-Player. Das kann an einer falschen Justierung des Tonarms und der Tonzelle liegen, oder aber die Tonzelle sollte ersetzt werden. Dadurch wäre das Problem schon behoben.
Oder klingt es beim Streamen deutlich schlechter? Dies wiederum kann daran liegen, dass die gestreamte Musik beispielsweise über eine veraltete Bluetooth-Schnittstelle abgespielt wird oder dass der DAC (Digital-Analog-Konverter) von ungenügender Qualität ist – was bei fast allen in Tablets, Handys, PCs, Bluetooth-Empfänger eingebauten DACs der Fall ist. Eine massive klangliche Verbesserung kann in diesem Fall durch den Einsatz eines externen DACs wie dem Vincent DAC-7 erreicht werden. Auch ein Streamer, der höhere Auflösung erlaubt, kann zusammen mit dem DAC verblüffende Ergebnisse liefern. Lies dazu auch den Artikel Musik auf die Stereoanlage streamen.
Falls du mit dem Klang generell nicht zufrieden bist, die Quellen aber als Ursache ausgeschlossen wurden, kann es noch am Verstärker oder an den Lautsprechern liegen. Aus Erfahrung wage ich zu behaupten, dass der Hebel beim Verstärker eher klein ist. Natürlich kannst du mit einem leistungsfähigen Gerät wie dem Vollverstärker Vincent SV-227 MK einiges an Klangverbesserung aus deiner Anlagen holen, aber je nach dem, was für einen Verstärker du im Einsatz hast, wird der Klangunterschied nicht riesig sein.
Bei den Lautsprechern ist der Hebel hingegen viel grösser. Ein schon sehr guter Lautsprecher wie die Tannoy Sterling bringt bei guter Aufstellung den Klang bei dir zuhause auf ein neues Level. Du wirst Details hören, die du vorher nicht wahrgenommen hast. Eine räumliche Abbildung, die du vielleicht nicht für möglich gehalten hättest aus «nur» zwei Lautsprechern. Bassläufe, die tief in den Frequenzkeller reichen, auch wenn die Musik leise gehört wird. Oder Stimmabbildung, die nahe am Live-Erlebnis ist und für Gänsehaut sorgt.
Eine sorgfältig abgestimmte, gut aufgestellte Stereoanlage sorgt bei entsprechender Musik für ein emotional berührendes Erlebnis. Dazu müssen nicht tausende von Franken aufgewendet werden. Schon das kleinste Lauschmittel-Kit für 1’858.- kann dieses Erlebnis in kleineren Räumen vermitteln. Aber so oder so gilt: zuerst genau hinschauen und alle Optimierungsmöglichkeiten ausschöpfen, bevor eine neue Komponente angeschafft wird. Bei welcher Komponente sich die Investition am meisten lohnt, kann erst nach einer eingehenden Analyse vor Ort gesagt werden.
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