Radiohead – A Moon Shaped Pool
Für nicht wenige Leute wird »A Moon Shaped Pool« als bestes Radiohead-Album aller Zeiten gelten. Zumindest eine Zeit lang. Denn an seinen beiden musikhistorischen Monumenten »OK Computer« und »Kid A« kommt der UK-Fünfer um Frontmann Thom Yorke auch mit seinem nunmehr neunten Longplayer auf Dauer nicht vorbei. Ein exzellentes Album, das gegen Ende des Jahres völlig zu Recht in so ziemlich jeder ernst zu nehmenden Bestenliste auftauchen dürfte, ist es dennoch.
Das hat seinen Grund: Selten zuvor ist die Fusion so vieler musikalischer Stile (Alternative, Electronica, Ambient, Klassik, Kammermusik, Chöre, Jazz, Folk etc.) so fugenlos gelungen wie auf dem neuen Album der Indielegende aus Oxfordshire. Die eingesetzten Mittel stehen dabei strikt im Dienste des gewohnt erstklassigen Songwritings. Radiohead vollbringen somit das unwahrscheinliche Kunststück, trotz aller gezogenen Register nie ins Bombastische abzugleiten, sondern ihre neuen Songs minimalistisch und organisch klingen und wirken zu lassen. Sie werden damit Türen für neue Hörer öffnen.
Hierzu trägt vor allem der verblüffende Flow des Albums bei: Entgegen aller stilistischen Vielfalt und vermeintlichen Brüche zwischen den Songs ist hier (fast) alles am richtigen Platz – vom Opener »Burn The Witch« mit seinen perkussiven String-Arrangements über ätherische Nummern wie »Daydreaming«, »Decks Dark« und »Desert Island Disk« bis hin zur sehnsuchtsvoll-versöhnlichen Piano-Schlussballade »True Love Waits«. Alles fließt. Wobei die elektronisch-dominierten, vergleichsweise energischen Unterbrecher »Ful Stop« und »Identikit« zwar als Kontrastpunkte fungieren, sich aber dennoch geschmeidig ins große Ganze fügen. Großartig arrangierte Build-ups sorgen hier im rechten Moment für die nötige Abwechslung und Spannung auf dieser alles in allem sehr entspannten musikalischen Reise. Die jüngsten Erfahrungen des Multiinstrumentalisten Jonny Greenwood als oscarprämierter Soundtrackkomponist sind überall spürbar.
Lediglich im etwas schwächeren letzten Drittel des neuen Albums wollen die englischen Ausnahmemusiker plötzlich zu viel des Guten und geraten daher ein wenig ins Straucheln. Vor allem »The Numbers« platzt schier aus allen Nähten und wirkt so, als hörte man versehentlich drei Songs auf einmal. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Zumal sich »A Moon Shaped Pool« ohnehin mit jedem Hören verändert. Die Songs scheinen zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und immer wieder neue Facetten, Nuancen und Schichten offenzulegen – und je tiefer man in das dynamische, labyrinthische und nicht zuletzt auch lyrisch-kryptische Innenleben dieses komplexen Klangkunstwerks vordringt, desto mehr zieht es einen in seinen Bann. Und desto mehr berührt es emotional. Worin die wohl größte Stärke des Albums liegt: Es lässt einen nicht kalt. Nur große Kunst kann das, und man darf davon ausgehen, dass sich Radiohead etwas dabei gedacht haben.
Ohne sich abermals neu erfinden zu müssen, haben Radiohead mit »A Moon Shaped Pool« nach fünf Jahren Pause ein exzellentes, vielschichtiges neues Album vorgelegt, das etwas Zeit braucht, um seine Wirkung vollends entfalten zu können. Ihren Status als eine der wichtigsten Bands der vergangenen drei Jahrzehnte haben Thom Yorke und Co. damit eindrucksvoll untermauert.
Für nicht wenige Leute wird »A Moon Shaped Pool« als bestes Radiohead-Album aller Zeiten gelten. Zumindest eine Zeit lang. Denn an seinen beiden musikhistorischen Monumenten »OK Computer« und »Kid A« kommt der UK-Fünfer um Frontmann Thom Yorke auch mit seinem nunmehr neunten Longplayer auf Dauer nicht vorbei. Ein exzellentes Album, das gegen Ende des Jahres völlig zu Recht in so ziemlich jeder ernst zu nehmenden Bestenliste auftauchen dürfte, ist es dennoch.
Das hat seinen Grund: Selten zuvor ist die Fusion so vieler musikalischer Stile (Alternative, Electronica, Ambient, Klassik, Kammermusik, Chöre, Jazz, Folk etc.) so fugenlos gelungen wie auf dem neuen Album der Indielegende aus Oxfordshire. Die eingesetzten Mittel stehen dabei strikt im Dienste des gewohnt erstklassigen Songwritings. Radiohead vollbringen somit das unwahrscheinliche Kunststück, trotz aller gezogenen Register nie ins Bombastische abzugleiten, sondern ihre neuen Songs minimalistisch und organisch klingen und wirken zu lassen. Sie werden damit Türen für neue Hörer öffnen.
Hierzu trägt vor allem der verblüffende Flow des Albums bei: Entgegen aller stilistischen Vielfalt und vermeintlichen Brüche zwischen den Songs ist hier (fast) alles am richtigen Platz – vom Opener »Burn The Witch« mit seinen perkussiven String-Arrangements über ätherische Nummern wie »Daydreaming«, »Decks Dark« und »Desert Island Disk« bis hin zur sehnsuchtsvoll-versöhnlichen Piano-Schlussballade »True Love Waits«. Alles fließt. Wobei die elektronisch-dominierten, vergleichsweise energischen Unterbrecher »Ful Stop« und »Identikit« zwar als Kontrastpunkte fungieren, sich aber dennoch geschmeidig ins große Ganze fügen. Großartig arrangierte Build-ups sorgen hier im rechten Moment für die nötige Abwechslung und Spannung auf dieser alles in allem sehr entspannten musikalischen Reise. Die jüngsten Erfahrungen des Multiinstrumentalisten Jonny Greenwood als oscarprämierter Soundtrackkomponist sind überall spürbar.
Lediglich im etwas schwächeren letzten Drittel des neuen Albums wollen die englischen Ausnahmemusiker plötzlich zu viel des Guten und geraten daher ein wenig ins Straucheln. Vor allem »The Numbers« platzt schier aus allen Nähten und wirkt so, als hörte man versehentlich drei Songs auf einmal. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Zumal sich »A Moon Shaped Pool« ohnehin mit jedem Hören verändert. Die Songs scheinen zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und immer wieder neue Facetten, Nuancen und Schichten offenzulegen – und je tiefer man in das dynamische, labyrinthische und nicht zuletzt auch lyrisch-kryptische Innenleben dieses komplexen Klangkunstwerks vordringt, desto mehr zieht es einen in seinen Bann. Und desto mehr berührt es emotional. Worin die wohl größte Stärke des Albums liegt: Es lässt einen nicht kalt. Nur große Kunst kann das, und man darf davon ausgehen, dass sich Radiohead etwas dabei gedacht haben.
Ohne sich abermals neu erfinden zu müssen, haben Radiohead mit »A Moon Shaped Pool« nach fünf Jahren Pause ein exzellentes, vielschichtiges neues Album vorgelegt, das etwas Zeit braucht, um seine Wirkung vollends entfalten zu können. Ihren Status als eine der wichtigsten Bands der vergangenen drei Jahrzehnte haben Thom Yorke und Co. damit eindrucksvoll untermauert.
Für nicht wenige Leute wird »A Moon Shaped Pool« als bestes Radiohead-Album aller Zeiten gelten. Zumindest eine Zeit lang. Denn an seinen beiden musikhistorischen Monumenten »OK Computer« und »Kid A« kommt der UK-Fünfer um Frontmann Thom Yorke auch mit seinem nunmehr neunten Longplayer auf Dauer nicht vorbei. Ein exzellentes Album, das gegen Ende des Jahres völlig zu Recht in so ziemlich jeder ernst zu nehmenden Bestenliste auftauchen dürfte, ist es dennoch.
Das hat seinen Grund: Selten zuvor ist die Fusion so vieler musikalischer Stile (Alternative, Electronica, Ambient, Klassik, Kammermusik, Chöre, Jazz, Folk etc.) so fugenlos gelungen wie auf dem neuen Album der Indielegende aus Oxfordshire. Die eingesetzten Mittel stehen dabei strikt im Dienste des gewohnt erstklassigen Songwritings. Radiohead vollbringen somit das unwahrscheinliche Kunststück, trotz aller gezogenen Register nie ins Bombastische abzugleiten, sondern ihre neuen Songs minimalistisch und organisch klingen und wirken zu lassen. Sie werden damit Türen für neue Hörer öffnen.
Hierzu trägt vor allem der verblüffende Flow des Albums bei: Entgegen aller stilistischen Vielfalt und vermeintlichen Brüche zwischen den Songs ist hier (fast) alles am richtigen Platz – vom Opener »Burn The Witch« mit seinen perkussiven String-Arrangements über ätherische Nummern wie »Daydreaming«, »Decks Dark« und »Desert Island Disk« bis hin zur sehnsuchtsvoll-versöhnlichen Piano-Schlussballade »True Love Waits«. Alles fließt. Wobei die elektronisch-dominierten, vergleichsweise energischen Unterbrecher »Ful Stop« und »Identikit« zwar als Kontrastpunkte fungieren, sich aber dennoch geschmeidig ins große Ganze fügen. Großartig arrangierte Build-ups sorgen hier im rechten Moment für die nötige Abwechslung und Spannung auf dieser alles in allem sehr entspannten musikalischen Reise. Die jüngsten Erfahrungen des Multiinstrumentalisten Jonny Greenwood als oscarprämierter Soundtrackkomponist sind überall spürbar.
Lediglich im etwas schwächeren letzten Drittel des neuen Albums wollen die englischen Ausnahmemusiker plötzlich zu viel des Guten und geraten daher ein wenig ins Straucheln. Vor allem »The Numbers« platzt schier aus allen Nähten und wirkt so, als hörte man versehentlich drei Songs auf einmal. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Zumal sich »A Moon Shaped Pool« ohnehin mit jedem Hören verändert. Die Songs scheinen zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und immer wieder neue Facetten, Nuancen und Schichten offenzulegen – und je tiefer man in das dynamische, labyrinthische und nicht zuletzt auch lyrisch-kryptische Innenleben dieses komplexen Klangkunstwerks vordringt, desto mehr zieht es einen in seinen Bann. Und desto mehr berührt es emotional. Worin die wohl größte Stärke des Albums liegt: Es lässt einen nicht kalt. Nur große Kunst kann das, und man darf davon ausgehen, dass sich Radiohead etwas dabei gedacht haben.
Ohne sich abermals neu erfinden zu müssen, haben Radiohead mit »A Moon Shaped Pool« nach fünf Jahren Pause ein exzellentes, vielschichtiges neues Album vorgelegt, das etwas Zeit braucht, um seine Wirkung vollends entfalten zu können. Ihren Status als eine der wichtigsten Bands der vergangenen drei Jahrzehnte haben Thom Yorke und Co. damit eindrucksvoll untermauert.