Erik Truffaz – Rollin'
Wenn sich Erik Truffaz der Filmmusik widmet, dann nur auf der ganz großen Leinwand. Der Trompeter macht sich sowohl in der Breite als auch in der Höhe einen Spaß daraus, aus seiner Liebe zum Kino neun Titel herauszupicken, die eklektischer nicht sein könnten. Auf diesem Rollin', das Marcello Giuliani (Bass), Alexis Anérilles (Keyboards), Raphaël Chasson (Schlagzeug) und Matthis Pascaud (Gitarre) vereint, gibt es Mythisches (Das Lied der Straße von Fellini und Fluss ohne Wiederkehr von Preminger), Komisches (Mein Onkel, der Gangster und Fantomas), Telegenes (Die 2) und mit Fahrstuhl zum Schafott von Louis Malle auch sehr Gewagtes zu hören. Gewagt, da die Musik von damals von einem gewissen Miles Davis vertont wurde. In einer Art Feuerprobe hätte Erik Truffaz es kaum besser machen können, aber er beherrscht seine Sache ziemlich gut. Vor allem, weil seine Coverversion der Platte die Konstruktion des Originals am meisten beibehält. Doch gerade wenn er dabei ist, Strukturen zu verändern, wird er am interessantesten. In diesem Bereich ist John Barrys Thema für die Kultserie mit Tony Curtis und Roger Moore ein echter Erfolg, wenn nicht sogar das Highlight der Platte. Ebenso wie Route de nuit, das der große Michel Magne für Mein Onkel, der Gangster komponiert hat. Die Schlüssel zu dieser Neuinterpretation überlässt er Pascauds rauer Gitarre, die im Stil von Marc Ribot Funken schlägt. Ebenso oft vertraut er es seinem alten Kollegen Giuliani (der das Album übrigens mitproduziert hat) an, dieses Bauwerk eines Albums mit seinen vier Saiten stabil zu halten. Bei La Lettre de Rosalie, das Philippe Sarde für Claude Sautets César und Rosalie komponiert hat, reicht Truffaz der Schauspielerin Sandrine Bonnaire sogar das Mikrofon zu einer rührenden Lesung der Worte, die Romy Schneider damals gesprochen hat... Aus all diesen Filmschnipseln hat der Trompeter seinen ganz eigenen kleinen, liebenswerten Film gemacht. Eine schöne Hommage an das Genie all dieser Komponisten (neben den oben genannten noch Ennio Morricone, Nino Rota und Alain Romans), deren Werke die Kraft besitzen, auch ohne Bilder weiterzuleben. © Marc Zisman/Qobuz
Wenn sich Erik Truffaz der Filmmusik widmet, dann nur auf der ganz großen Leinwand. Der Trompeter macht sich sowohl in der Breite als auch in der Höhe einen Spaß daraus, aus seiner Liebe zum Kino neun Titel herauszupicken, die eklektischer nicht sein könnten. Auf diesem Rollin', das Marcello Giuliani (Bass), Alexis Anérilles (Keyboards), Raphaël Chasson (Schlagzeug) und Matthis Pascaud (Gitarre) vereint, gibt es Mythisches (Das Lied der Straße von Fellini und Fluss ohne Wiederkehr von Preminger), Komisches (Mein Onkel, der Gangster und Fantomas), Telegenes (Die 2) und mit Fahrstuhl zum Schafott von Louis Malle auch sehr Gewagtes zu hören. Gewagt, da die Musik von damals von einem gewissen Miles Davis vertont wurde. In einer Art Feuerprobe hätte Erik Truffaz es kaum besser machen können, aber er beherrscht seine Sache ziemlich gut. Vor allem, weil seine Coverversion der Platte die Konstruktion des Originals am meisten beibehält. Doch gerade wenn er dabei ist, Strukturen zu verändern, wird er am interessantesten. In diesem Bereich ist John Barrys Thema für die Kultserie mit Tony Curtis und Roger Moore ein echter Erfolg, wenn nicht sogar das Highlight der Platte. Ebenso wie Route de nuit, das der große Michel Magne für Mein Onkel, der Gangster komponiert hat. Die Schlüssel zu dieser Neuinterpretation überlässt er Pascauds rauer Gitarre, die im Stil von Marc Ribot Funken schlägt. Ebenso oft vertraut er es seinem alten Kollegen Giuliani (der das Album übrigens mitproduziert hat) an, dieses Bauwerk eines Albums mit seinen vier Saiten stabil zu halten. Bei La Lettre de Rosalie, das Philippe Sarde für Claude Sautets César und Rosalie komponiert hat, reicht Truffaz der Schauspielerin Sandrine Bonnaire sogar das Mikrofon zu einer rührenden Lesung der Worte, die Romy Schneider damals gesprochen hat... Aus all diesen Filmschnipseln hat der Trompeter seinen ganz eigenen kleinen, liebenswerten Film gemacht. Eine schöne Hommage an das Genie all dieser Komponisten (neben den oben genannten noch Ennio Morricone, Nino Rota und Alain Romans), deren Werke die Kraft besitzen, auch ohne Bilder weiterzuleben. © Marc Zisman/Qobuz
Wenn sich Erik Truffaz der Filmmusik widmet, dann nur auf der ganz großen Leinwand. Der Trompeter macht sich sowohl in der Breite als auch in der Höhe einen Spaß daraus, aus seiner Liebe zum Kino neun Titel herauszupicken, die eklektischer nicht sein könnten. Auf diesem Rollin', das Marcello Giuliani (Bass), Alexis Anérilles (Keyboards), Raphaël Chasson (Schlagzeug) und Matthis Pascaud (Gitarre) vereint, gibt es Mythisches (Das Lied der Straße von Fellini und Fluss ohne Wiederkehr von Preminger), Komisches (Mein Onkel, der Gangster und Fantomas), Telegenes (Die 2) und mit Fahrstuhl zum Schafott von Louis Malle auch sehr Gewagtes zu hören. Gewagt, da die Musik von damals von einem gewissen Miles Davis vertont wurde. In einer Art Feuerprobe hätte Erik Truffaz es kaum besser machen können, aber er beherrscht seine Sache ziemlich gut. Vor allem, weil seine Coverversion der Platte die Konstruktion des Originals am meisten beibehält. Doch gerade wenn er dabei ist, Strukturen zu verändern, wird er am interessantesten. In diesem Bereich ist John Barrys Thema für die Kultserie mit Tony Curtis und Roger Moore ein echter Erfolg, wenn nicht sogar das Highlight der Platte. Ebenso wie Route de nuit, das der große Michel Magne für Mein Onkel, der Gangster komponiert hat. Die Schlüssel zu dieser Neuinterpretation überlässt er Pascauds rauer Gitarre, die im Stil von Marc Ribot Funken schlägt. Ebenso oft vertraut er es seinem alten Kollegen Giuliani (der das Album übrigens mitproduziert hat) an, dieses Bauwerk eines Albums mit seinen vier Saiten stabil zu halten. Bei La Lettre de Rosalie, das Philippe Sarde für Claude Sautets César und Rosalie komponiert hat, reicht Truffaz der Schauspielerin Sandrine Bonnaire sogar das Mikrofon zu einer rührenden Lesung der Worte, die Romy Schneider damals gesprochen hat... Aus all diesen Filmschnipseln hat der Trompeter seinen ganz eigenen kleinen, liebenswerten Film gemacht. Eine schöne Hommage an das Genie all dieser Komponisten (neben den oben genannten noch Ennio Morricone, Nino Rota und Alain Romans), deren Werke die Kraft besitzen, auch ohne Bilder weiterzuleben. © Marc Zisman/Qobuz