Various Artists – Blue Note Re:imagined
Die Künstler aus den Bereichen Soul, Rap und Elektro bieten regelmäßig Neuinterpretationen der bei Blue Note erschienenen Titel, als Beispiel sei hier Madlibs hervorragender Shades of Blue (2003) genannt. Nun ist die neue britische Jazzszene an der Reihe, da sie solche – berühmten oder unbekannten - Perlen des Labels ausgräbt, das Francis Wolff und Alfred Lion 1939 gegründet haben. Die Vitalität dieses Projekts namens Blue Note Re:imagined liegt vor allem darin, dass es sich auf qualitativ hochwertige Werke bezieht und auf Musiker, die für die legendäre Plattenfirma genauso bedeutend waren. Herbie Hancock, Wayne Shorter, Joe Henderson und Bobby Hutcherson sind also jene, die am meisten gecovert werden. Und manchmal sogar auf sehr gewagte Art und Weise. Auf Eddie Hendersons Galaxy bringt Alfa Mist einen recht gefühlsbetonten Groove unter, ohne dass die avantgardistische Würze der Originalversion aus dem Jahr 1975 irgendeinen Abbruch erleidet. Das Gleiche gilt für den aus Bristol stammenden Ishmael, der aus McCoy Tyners Search for Peace wirklich etwas Zauberhaftes macht. Die beiden derzeitigen Bläserstars Shabaka Hutchings (Bobby Hutchersons Prints Tie) und Nubya Garcia (Joe Hendersons A Shade of Jade) bestätigen wieder einmal, dass sie niemanden auf der Stelle treten lassen.
Blue Note Re:imagined räumt auch dem Gesang entsprechend Platz ein. Poppy Ajudha (Hancocks Watermelon Man), Yazmin Lacey (Dodo Greenes I’ll Never Stop Loving You), das norwegische Projekt Fieh (Wayne Shorters Armageddon), die Trompeterin und Sängerin Emma-Jean Thackray (Speak No Evil / Night Dreamer, gleichfalls von Shorter) und Jordan Rakei (Donald ByrdsWind Parade) bringen eine Menge Unbeschwertheit mit, ohne je etwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf diesem Gebiet macht aber Jorja Smith das Rennen, und zwar mit ihrer Interpretation des ungewöhnlichsten Titels des Albums, Rose Rougedes Franzosen St Germain, der legendären Singleauskoppelung seines Albums Tourist (2001), das mit diesem von Marlena Shaw halb gesprochenen, halb gesungenen I want you to get together bestens zur Geltung kommt. Letzten Endes entlockt es uns dann doch ein gewisses Lächeln, wenn wir feststellen, dass all diese jungen, begeisterten Musiker auf diesem Blue Note Re:imagined sich anscheinend am meisten für einen Herbie Hancock aus der Zeit der Headhunters begeistern, Columbia also und nicht Blue Note… © Marc Zisman/Qobuz
Die Künstler aus den Bereichen Soul, Rap und Elektro bieten regelmäßig Neuinterpretationen der bei Blue Note erschienenen Titel, als Beispiel sei hier Madlibs hervorragender Shades of Blue (2003) genannt. Nun ist die neue britische Jazzszene an der Reihe, da sie solche – berühmten oder unbekannten - Perlen des Labels ausgräbt, das Francis Wolff und Alfred Lion 1939 gegründet haben. Die Vitalität dieses Projekts namens Blue Note Re:imagined liegt vor allem darin, dass es sich auf qualitativ hochwertige Werke bezieht und auf Musiker, die für die legendäre Plattenfirma genauso bedeutend waren. Herbie Hancock, Wayne Shorter, Joe Henderson und Bobby Hutcherson sind also jene, die am meisten gecovert werden. Und manchmal sogar auf sehr gewagte Art und Weise. Auf Eddie Hendersons Galaxy bringt Alfa Mist einen recht gefühlsbetonten Groove unter, ohne dass die avantgardistische Würze der Originalversion aus dem Jahr 1975 irgendeinen Abbruch erleidet. Das Gleiche gilt für den aus Bristol stammenden Ishmael, der aus McCoy Tyners Search for Peace wirklich etwas Zauberhaftes macht. Die beiden derzeitigen Bläserstars Shabaka Hutchings (Bobby Hutchersons Prints Tie) und Nubya Garcia (Joe Hendersons A Shade of Jade) bestätigen wieder einmal, dass sie niemanden auf der Stelle treten lassen.
Blue Note Re:imagined räumt auch dem Gesang entsprechend Platz ein. Poppy Ajudha (Hancocks Watermelon Man), Yazmin Lacey (Dodo Greenes I’ll Never Stop Loving You), das norwegische Projekt Fieh (Wayne Shorters Armageddon), die Trompeterin und Sängerin Emma-Jean Thackray (Speak No Evil / Night Dreamer, gleichfalls von Shorter) und Jordan Rakei (Donald ByrdsWind Parade) bringen eine Menge Unbeschwertheit mit, ohne je etwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf diesem Gebiet macht aber Jorja Smith das Rennen, und zwar mit ihrer Interpretation des ungewöhnlichsten Titels des Albums, Rose Rougedes Franzosen St Germain, der legendären Singleauskoppelung seines Albums Tourist (2001), das mit diesem von Marlena Shaw halb gesprochenen, halb gesungenen I want you to get together bestens zur Geltung kommt. Letzten Endes entlockt es uns dann doch ein gewisses Lächeln, wenn wir feststellen, dass all diese jungen, begeisterten Musiker auf diesem Blue Note Re:imagined sich anscheinend am meisten für einen Herbie Hancock aus der Zeit der Headhunters begeistern, Columbia also und nicht Blue Note… © Marc Zisman/Qobuz
Die Künstler aus den Bereichen Soul, Rap und Elektro bieten regelmäßig Neuinterpretationen der bei Blue Note erschienenen Titel, als Beispiel sei hier Madlibs hervorragender Shades of Blue (2003) genannt. Nun ist die neue britische Jazzszene an der Reihe, da sie solche – berühmten oder unbekannten - Perlen des Labels ausgräbt, das Francis Wolff und Alfred Lion 1939 gegründet haben. Die Vitalität dieses Projekts namens Blue Note Re:imagined liegt vor allem darin, dass es sich auf qualitativ hochwertige Werke bezieht und auf Musiker, die für die legendäre Plattenfirma genauso bedeutend waren. Herbie Hancock, Wayne Shorter, Joe Henderson und Bobby Hutcherson sind also jene, die am meisten gecovert werden. Und manchmal sogar auf sehr gewagte Art und Weise. Auf Eddie Hendersons Galaxy bringt Alfa Mist einen recht gefühlsbetonten Groove unter, ohne dass die avantgardistische Würze der Originalversion aus dem Jahr 1975 irgendeinen Abbruch erleidet. Das Gleiche gilt für den aus Bristol stammenden Ishmael, der aus McCoy Tyners Search for Peace wirklich etwas Zauberhaftes macht. Die beiden derzeitigen Bläserstars Shabaka Hutchings (Bobby Hutchersons Prints Tie) und Nubya Garcia (Joe Hendersons A Shade of Jade) bestätigen wieder einmal, dass sie niemanden auf der Stelle treten lassen.
Blue Note Re:imagined räumt auch dem Gesang entsprechend Platz ein. Poppy Ajudha (Hancocks Watermelon Man), Yazmin Lacey (Dodo Greenes I’ll Never Stop Loving You), das norwegische Projekt Fieh (Wayne Shorters Armageddon), die Trompeterin und Sängerin Emma-Jean Thackray (Speak No Evil / Night Dreamer, gleichfalls von Shorter) und Jordan Rakei (Donald ByrdsWind Parade) bringen eine Menge Unbeschwertheit mit, ohne je etwas auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf diesem Gebiet macht aber Jorja Smith das Rennen, und zwar mit ihrer Interpretation des ungewöhnlichsten Titels des Albums, Rose Rougedes Franzosen St Germain, der legendären Singleauskoppelung seines Albums Tourist (2001), das mit diesem von Marlena Shaw halb gesprochenen, halb gesungenen I want you to get together bestens zur Geltung kommt. Letzten Endes entlockt es uns dann doch ein gewisses Lächeln, wenn wir feststellen, dass all diese jungen, begeisterten Musiker auf diesem Blue Note Re:imagined sich anscheinend am meisten für einen Herbie Hancock aus der Zeit der Headhunters begeistern, Columbia also und nicht Blue Note… © Marc Zisman/Qobuz